Maßeinheiten

Man nehme: drei Loth Zucker, ein halbes Quart Wasser, ein Mengel Essig. Alles klar?

In früheren Zeiten waren Kochrezepte für erfahrene Köche geschrieben. Sie waren nicht auf weitere Informationen angewiesen und so enthielten Rezepte nur die Zutaten und ihre Zubereitung. Mengen-, Temperatur- und Zeitangaben fehlten. Dür diese fehlten ohnehin einheitliche Maßsysteme.

Die meisten Rezepte lassen sich mehr oder weniger frei interpretieren – die Gerichte erhalten dadurch eine persönliche Note. Das Mengenverhältnis sollte allerdings insbesondere bei Backrezepten möglichst exakt eingehalten werden, da hier schon kleinere Ungenauigkeiten die Qualität des Ergebnisses beeinträchtigen können.

Bei Maßen und Gewichten herrschte jahrhundertelang Verwirrung - fast jedes der hunderten Fürstentümer wählte eigene Maßeinheiten. Im deutschsprachigen Raum hat sich das Messen im Dezimalsystem durchgesetzt. Neben Gewicht in Gramm und Kilogramm, sowie Volumen in Liter und Milliliter, haben sich aus praktischen Gründen auch andere Maßeinheiten wie Esslöffel und Teelöffel erhalten.

Im Kochbuch verweigere ich mich auch in der Englishen Version der Nutzung von Imperialen Einheiten oder den in den USA üblichen Cups (Tassen). Ich habe in meinen Jahren in Detroit gelernt mit Temperaturen in Fahrenheit umzugehen. Ein guter Kollege und Freund hatte sogar einen einleuchtende Erklärung warum Fahrenheit als Temperatureinheit einen gewissen Sinn ergibt. Bei Yards, Inches und Feet aber hört für mich jegliche Logik auf, erste recht bei Ounces oder Liquid Ounces.

Zusätzlich gibt es in Rezepten übliche Gebinde Größen, wie beispielsweise einen Würfel Hefe. In Detroit stand ich dann im Supermarkt und hatte keine Ahnung wieviel Ounces Hefe ich denn nun kaufen sollte. Im Folgenden eine Übersicht über die gebräuchlichsten Maßeinheiten und Gebindegrößen.

Das Einzige was Imperial sein sollte sind Sturmtruppen in Star Wars.

Aus praktischen Gründen werden beim Kochen auch vermeindlich ungenau Einheiten wie Esslöffel oder Teelöffel verwendet. Einen Löffel Salz in einen Topf zu geben ist wesentlich einfacher als das Salz abzuwiegen, zumal Küchenwagen solch kleine Mengen nicht genau genug abwiegen können.

Esslöffel (EL)15ml
Teelöffel (TL)5ml
PriseDie Menge eines Pulvers, die beim Greifen zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten werden kann.
Messerspitze (Msp)Die Menge eines Pulvers, die auf dem ersten cm eines Messers liegen bleibt - etwa 1-3 Prisen.
SchussDie Menge einer Flüssigkeit, die aus einer Flasche kommt, wenn diese einmal ganz kräftig gekippt wird - etwa 10ml.
Tropfen20 Tropfen Wasser ergeben einen Milliliter (ml), der Faktor kann bei anderer Viskosität der Flüssigkeit auch abweichen.
Stängelz.B. Zitronen­gras
HandEine Handvoll ist die Menge, die in einer hohlen Hand Platz findet.
Kapsel, Zehe, Körner, ... 
  

Im Alltagsgebrauch haben sich auch Angaben in üblichen Gebindegrößen eingebürgert. Diese unterscheiden sich von Land zu Land und könnten sich in Zukunft ändern. Die wichtigsten habe ich unten zusammengetragen.

1 Würfel Hefe42g Hefe
Fläsch­chen Aroma2ml
Päckchen Back­pulver16g
Päckchen Vanille­zucker8g
Päckchen Puddingetwa 40g
Bund KräuterIn etwa so viel an Stängeln, wie locker in den Kreis aus Daumen und Zeigefinger passt
Dose 
Blatt Gelatine6 Blatt sind ca 10g und reichen für 500ml Flüssigkeit